
Ein Dauerbrenner

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Indizes als Basiswert sind sowohl bei Anlage- als auch bei Hebelprodukten sehr beliebt.
Investments in den DAX, wie sie heute gang und gäbe sind, waren bis vor gut zwei Jahrzehnten noch sehr selten oder gar nicht möglich. Mittlerweile ist die Fülle an Index-Zertifikaten kaum überschaubar. Neue Ideen erobern den Markt und treffen mitunter auf steigende Nachfrage. Die Aussage, dass Index-Zertifikate ein Dauerbrenner und keine vorübergehende Modeerscheinung sind, ist nicht übertrieben. Ein Rück- und Ausblick.
Wie alles begann:
Was im Kleinen begann, setzte sich unvermindert fort. Heutzutage sind sie im Universum der strukturierten Wertpapiere längst etabliert. „Index-Zertifikate sind die transparenteste und meistens auch kostengünstigste
Art, breit und diversifiziert in den Aktienmarkt zu investieren“, sagt Nicolai Tietze, Produktexperte von Deutsche Bank X-markets. Matthias Hüppe, Zertifikate-Experte bei der HSBC in Düsseldorf, ergänzt in diesem Kontext: „Index-Zertifikate waren, zum damaligen Unwillen der Asset Manager, der Wegbereiter für die Akzeptanz von passiven Index-Investments in Deutschland. Zertifikate haben somit auch zum großen Erfolg der ETFs beigetragen.“
Marktabdeckung und Risikodiversifikation
Investoren, die beispielsweise nach der Wirtschafts- und Finanzkrise ein einfaches DAX-Index-Zertifikat gekauft und bis zum heutigen Tag gehalten haben, konnten zwischenzeitlich satte Gewinne realisieren. Die Erfolgsgeschichte spiegelt sich auch im Marktvolumen wider. Das in Index-Zertifikate investierte Volumen kletterte im Juni 2007 auf mehr als 5,9 Mrd. Euro. Der signifikanten Bedeutung von Index-Zertifikaten innerhalb der Portfoliodiversifikation konnte auch der Rückgang des Anlagevolumens auf aktuell 3,9 Mrd. Euro (Juli 2016) nichts anhaben. Immerhin liegt ihr Anteil am Gesamtvolumen konstant um die 6,0 bis 6,5 Prozent. Anleger, die ein Index-Zertifikat bei ihrer Anlageentscheidung ins Auge fassen, müssen sich natürlich auch darüber im Klaren sein, in welchen Index sie letztlich investieren wollen. Hier dominieren nach wie vor die bekannten Dickschiffe mit dem DAX an vorderster Front.
Ausgeprägte Heimatverbundenheit
Dennoch fährt der Index-Zertifikate-ICE mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Neue Indizes werden geboren: So rekurriert man beispielsweise auf Mega-Trends wie den demografischen Wandel oder Nachhaltigkeit. „Mit Index-Zertifikaten lässt sich schnell und diversifiziert in einen Trend beziehungsweise ein Thema investieren“, meint dazu Nikolai Tietze an dieser Stelle. Zu Recht. Über die einfache Idee der Partizipation und Bündelung in einem einzigen Produkt kann sich der Anleger quasi die Zukunftssegmente und mitunter bahnbrechenden Innovationen ins Depot legen. Der Investor agiert am Puls der Zeit. Beispiele gibt es mittlerweile en masse.
Erfolgversprechende Subthemen
M&A-Spezialindizes
Alternativ hierzu können sich Anleger auch das Index-Zertifikat der UniCredit auf den Solactive German Mergers & Acquisitions Performance-Index anschauen. Auch hier winkt im einjährigen Verlauf ein zweistelliges Plus. Matthias Hüppe erwähnt in diesem Kontext, dass heutzutage in die großen Blue-Chip-Indizes hauptsächlich mittels ETFs investiert würde, wohingegen Index-Zertifikate in innovativen Märkten als Rendite-Satelliten ihre Stärke ausspielen könnten. Das mag zwar ein Wermutstropfen sein, ändert aber nichts Grundsätzliches an der Erfolgsstory von Index-Zertifikaten in den zurückliegenden mehr als zwei Dekaden.
Weiterhin charmant

Quelle: Deutscher Derivate Verband,
Online-Trend-Umfrage Mai 2016
Index- und Partizipations-Zertifikate
MARKTANTEILE NACH MARKTVOLUMEN | ||||
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Emittent | 06/2016 | 03/2016 | ||
Deutsche Bank | 1.324.382.218 | 34,13% | 1.384.358.955 | 34,67% |
Commerzbank | 697.276.293 | 17,97% | 687.761.055 | 17,23% |
UBS | 492.940.655 | 12,70% | 515.245.944 | 12,91% |
BNP Paribas | 372.039.382 | 9,59% | 379.567.545 | 9,51% |
DZ Bank | 266.460.359 | 6,87% | 309.616.629 | 7,76% |
HypoVereinsbank | 210.353.825 | 5,42% | 194.503.586 | 4,87% |
HSBC Trinkaus | 133.792.693 | 3,45% | 137.862.221 | 3,45% |
Société Générale | 131.355.893 | 3,38% | 129.966.050 | 3,26% |
Helaba | 107.268.856 | 2,76% | 111.739.432 | 2,80% |
Goldman Sachs | 64.168.825 | 1,65% | 60.598.592 | 1,52% |
LBBW | 37.543.466 | 0,97% | 31.140.920 | 0,79% |
Vontobel | 26.547.711 | 0,68% | 32.140.920 | 0,81% |
Citi | 11.790.229 | 0,30% | 12.345.414 | 0,31% |
BayernLB | 4.989.530 | 0,13% | 5.216.444 | 0,13% |
Ausgewählte Index-Zertifikate
Produktbezeichnung | Emittent | Basiswert | WKN | Kurs in EUR |
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X-pert Zertifikat auf den DAX von Deutsche Bank | Deutsche Bank | DAX (Performance-Index) | 709335 | 104,62 |
Open-End Zertifikat auf den DAX | Citi | DAX (Performance-Index) | 667578 | 104,59 |
Partizipationszertifikat auf den DAX von HSBC | HSBC | DAX (Performance-Index) | 653727 | 104,49 |
Open End Zertifikat auf den SOLACTIVE SENIOR CARE TOTAL RETURN INDEX | BNP Paribas | Solactive Senior Care TR Index | PS9SEN | 115,09 |
Open End Index-Zertifikat auf den M&A-Index | Société Générale | SG M&A TR Index | SG63FU | 239,82 |
Quelle: www.finanztreff.de; Stand: 28.09.2016